Sonntag, 27. November 2011

Erwachsen Werden, Essen, Black Friday und Thanksgiving


Hallo, da bin ich wieder. Ich habe eine relativ lange Zeit (1728 Stunden) die Finger von der Tastatur gelassen. Ein Grund dafür ist natürlich das die ersten paar Wochen das meiste Blog-Material liefern, weil so ziemlich alles neu ist. Der andere Grund ist einfach Faulheit. Mittlerweile habe ich mich hier recht gut eingefunden, aber es ist wirklich nicht so als ob es nichts mehr zu schreiben gibt über das Land der Möglichkeiten.

Bevor wir uns mal wieder ein wenig über die Amerikaner lustig machen werde ich erst mal egoistisch über mich selbst erzählen:
In meinem letzten Eintrag ging es um meinen Traum in Amerika Basketball zu spielen. Dieses mal geht es darum wie ich erwachsen werde. Klingt komisch, ist aber so. Dabei meine ich nicht meinen Bart der momentan wegen des „No-Shave-November“ Events mein Kinn ziert.
Das Training ist weit mehr als nur ein Feilen an unseren Basketball Fähigkeiten; es ist ein intensives, ins Detail geplante Zusammenarbeiten. Nach einem Aufwärmen mit viel sprinten, Korblegern und Ballhandling Übungen geht es los mit dem Lernen von Spielzügen und Strategien. Ein Training sollte mindestens so intensiv sein wie ein Spiel, damit keine schlechten Gewohnheiten einschleichen die dann während eines wichtigen Spieles auftreten. Dies bedeutet leider, dass alles perfekt sein soll; dies ist wiederum nicht möglich wenn 3-4 Spieler nicht wirklich mithalten können. Da wir außerdem 20 Jungs sind und man meistens 15,16 für die Übungen braucht darf ich eigentlich so ziemlich alles machen was ich will, im stark negativen Sinne. Im Klartext: ich schaue zu und dribbel/werf ein wenig.
Mein Unterricht hingegen wird immer interessanter. So gibt sich also die äußerst Frank-untypische Entwicklung, dass ich mich mehr auf den Unterricht freue als aufs Basketball. Schwer zu glauben und schwierig für mich zu akzeptieren. Insgesamt aber eine fürs Erwachsen-werden gesunde Entwicklung, denn meine Brötchen werde ich wohl nicht mit dem orangenen Ball, sondern mit Köpfchen verdienen.

Auch wenn das Training keinen Spaß macht, die Jungs sind klasse und wir haben viel Spaß untereinander
Nahrung: Mit dem abrechnen für meine Wohnung habe ich zusätzlich für 175 Mahlzeiten im Campus Center gezahlt. Durch das Scannen am Eingang der Cafetaria mit meiner MNU-Karte bekomme ich eine dieser 175 eher weniger delikaten Mahlzeiten. Eigentlich darf ich mich nicht beklagen, aber ich tu’s trotzdem. Während das Essen meinen Gaumen in den ersten zwei Wochen verhältnisweise schmeichelte, erscheint mir das Buffet inzwischen als eine Pampa die jeden Tag gleich aussieht. Manchmal gibt’s auch Hot-Dogs und Hamburger. Mein Ziel gesund zu essen ist zwar nicht kläglich gescheitert, aber schon gescheitert. Außerdem habe ich falsch kalkuliert und meine Anzahl an nötigen Mahlzeiten bis Weihnachten entspricht nicht der Anzahl an Scans die ich noch habe. Scheisse, Mathe hat mir schon wieder eine gescheuert. 

Essen erinnert mich an das was ich als erstes machen werde wenn ich wieder daheim bin: einen DÖNER essen und ins Top10 gehen. Auch wenn es hier eine schier unendliche Wahl an Fastfood gibt, fehlt der gute deutsch-türkische Döner Kebab. Eine schier nicht vorhandene Auswahl findet sich in der Party-szene. An einem Abend mit den Freunden ein paar Drinks zu schlürfen und tanzend die Schönheit des Lebens zu feiern war mir bisher noch gar nicht möglich. Ein :’-(  Smiley wäre an dieser Stelle angebracht. Deprimierend ist auch, dass man plötzlich wieder 15 Jahre alt ist: Nicht alt genug um ein Bier zu kaufen.

Bevor ich euch nun wie versprochen ein Teil amerikanischer Kultur vorstelle, über das wir lachen können, möchte ich hier erwähnen, dass Amerikaner wirklich nette Leute sind. Das klingt jetzt ironisch aber ich mein’s ernst. Ich habe ein paar klasse Freundschaften geschlossen und nicht jeder Amerikaner entspricht der folgenden „Geschichte“:
Momentan sitze ich in einem dieser Benzin-schluckenden, viereckigen Chevrolets und fahre nach 5 Tagen in Minnapolis zurück nach Kansas. Die Walkers haben 4 Jahre in Büsingen gearbeitet und zusammen mit Linda, Tabea (Deutschland), Alyssa und Lizz (Amerika, aber schon Deutschland besucht) haben wir im Walker Haus Thanksgiving gefeiert. Es tut immer gut unter Leuten zu sein, die Büsingen genauso sehr lieben wie ich. Nach einer 7 stündigen Autofahrt am Dienstag haben wir uns Mittwoch in die „Mall of America“ gewagt, Amerikas größtes Einkaufszentrum. Unglaublicher weise ist in diesem Einkaufszentrum das Fahren einer Achterbahn nichts Ungewöhnliches. Den folgenden Tag hatten wir unser Thanksgiving dinner mit obligatorischem Kartoffelbrei und Truthahn. Das wahre Spektakel nennt sich allerdings „Black Friday“. Dieser arbeits-freie Tag ist dem Shoppen gewidmet und eröffnet offiziell die Weihnachtssaison (Ab jetzt sind bunte Lichter in den Gärten zu sehen). Dieser Freitag wird schwarz genannt weil die Geschäfte an diesem Tag keine roten Zahlen schreiben, sondern eben ordentlich abstauben und in den schwarzen Zahlen stehen. Geschäfte locken gierige Einkäufer in die Läden indem viele Artikel bis zu 70% Rabatt bekommen. Dies sorgt für eine angespannte und verrückte Atmosphäre, da die Artikel nur begrenzt vorhanden sind.
„You don’t understand, people die on black friday!“ Wie sich herausstellte hatte ich wirklich nicht verstanden wie verrückt Black Friday ist. Die Läden öffneten dieses Jahr um Mitternacht und erinnerten mich an das Verkaufen eines neuen Harry Potter Buchs. Als wir um 19.00 Uhr beim amerikanischen Media-Markt („Best Buy“) vorbeikamen hatte sich schon eine 30m lange Schlange vor dem Eingang gebildet. Getrieben von Schaulust gingen wir kurz vor Mitternacht zurück zu Best Buy und fanden die Konsum-getriebene Gesellschaft zu seinen besten Zeiten vor: Der gesamte Parkplatz war gefüllt mit Autos, die Schlange vor dem Eingang war nun 300m lang und mehrere Polizisten bewachten den Eingang. Als sich die Türen um 23.58 öffneten stürmten und drängten die Leute in das Geschäft und rannten zu ihrem Produkt, das sie schon im Voraus ausgesucht hatten (z.B. ein Samsung LCD Fernseher mit 150cm Bildschirm Diagonale für 499$). Am nächsten Morgen lasen wir in der Zeitung, dass eine Frau in Wal-Mart Pfefferspray benutzt hatte um andere Leute von „ihren“ Produkten fern zu halten. Vor ein paar Jahren wurde ein Mitarbeiter in Wal-Mart sogar zu Tode getrampelt als er die Türen öffnete. Eigentlich ist es wahrlich zum weinen aber ehrlich gesagt war es recht amüsant den gierigen Einkäufern zuzuschauen J

Hier mein facebook video dazu:


Nun gilt es noch einen Endspurt in der Schule hinzulegen bevor ich in 3 Wochen am 17. Dezember ins Flugzeug steige. Bis dahin werde ich aber probieren möglichst viel der amerikanischen Weihnachts-Atmosphäre zu schnuppern und rausfinden wie sehr das echte Leben dem (Abi-)„Winter Wonderland“ entspricht. Soweit sehen zumindest die Häuser genauso bunt und verrückt dekoriert aus wie man das aus den Filmen kennt. 

Freitag, 16. September 2011

Ich lebe meinen Traum!

Es ist wohl jedem bekannt, dass Amerika das Land des Basketballs ist und Deutschland/ Europa vom Fussball regiert wird. Somit ist Fussball für mich viel natürlicher und während ich back home als Durchschnitts Spieler gelte, bin ich hier schon mal gleich einer der besten. Es liegt nicht mal unbedingt daran, dass ich besser spielen kann aber als Europäer versteht man Fußball einfach.

Andersherum verhält es sich dagegen mit Basketball. "Man bist du gut!" Den Satz habe ich in der Schule öfter gehört als "Hier Frank, diese Mathe-Arbeit war echt gut! Gratuliere!" Moment mal, den Satz kenn ich doch gar nicht?
Naja Fakt ist: in Deutschland ist Basketball (auch im Verein) viel langsamer, weniger beliebt und wird mit deutlich weniger Körperkontakt gespielt. Ach ja und es ist viel langsamer.
Mit viel langsamer meine ich nicht, dass die Zeit stehen bleibt. Viel langsamer bedeutet, dass die beiden ärmellosen Mannschaften in Deutschland viel langsamer von rotem Ring zu rotem Ring rennen.


Das "Cook Center" von außen. Ob ihrs glaubt oder nicht, das ist unsere "Sporthalle".  Sie hat mehrere Klassenzimmer, einen Kraftraum, 2 Basketballfelder im Obergeschoss und in der Mitte ein großes Feld (siehe Foto unten).

Da unser Coach von uns ziemlich hohes Tempo verlangt, wenn wir unsern Hintern von einem roten Ring zum anderen roten Ring bewegen, muss die Kondition verbessert werden.

(Die gelb gefärbten Wörter kann man anklicken, dann erscheint ein Foto :-) )

Konditionstraining= Rennen
besseres Konditionstraining= viel Rennen
bestes Konditionstraining= so viel Rennen, dass die Trainingsschwelle überwunden wird [und der Körper Adaptionsprozesse in Gang setzt, die Durchblutung, ADVO2, Übersäuerung und Ähnliches verbessern]
Coach Rocky's Basketball Konditionstraining= morgens um 5.30 so viel Rennen, dass man fast kotzen muss :-)
Da man ein ärmelloses Trikot nicht einfach so tragen kann (Scherz), gehen wir nach den sechzig 40m Sprints noch in den Kraftraum um besser auszusehen (Scherz). In Wahrheit stärken wir Muskeln von denen die Meisten nicht mal wissen, dass sie die benutzen können. Fürs Basketball braucht man nämlich Kraft, da es kein körperloser Sport ist (kein Scherz).

"Rocky Lamar Court"

Mit viel langsamer ist aber nicht nur das hin- und her rennen gemeint, sondern Alles. Passen, Dribbeln, Werfen, auf Verteidigung oder Offense umschalten, kommunizieren. Alles ist schneller.
Da ich aber erst seit 1-2 Jahren 5 vs. 5 Basketball spiele sind noch wenige Bewegungsabläufe so automatisiert, dass ich auf diesem Niveau mithalten kann.
Wie halte ich trotzdem mit diesem Niveau mit? Gar nicht :-) Ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich der Schlechteste bin. Aber das stört mich nicht, denn so habe ich die Chance viel schneller besser zu werden als sonst irgendwo. Was mich im Spiel hält ist viel Rennen, alles geben und hustle.
Ganz unnötig kann ich aber doch nicht sein, immerhin zahlt mir MNU 3.000$ in Form eines Stipendiums.

                                                Hier ein Video von einem Spiel in unserer Halle.

Unser Team fing mit 25 Jungs an und schrumpft immer weiter (warum wohl?). Ich muss gestehen ich weiss gar nicht wie viele es momentan sind, aber definitiv mehr als 20. Kurzer Blick auf die Regeln: 5 Spieler dürfen auf dem Feld stehen. Der Coach wird also die besten 12 heraussuchen, mit denen er spielt und auf Auswärtsspiele geht. Der Rest wird im JV-Team spielen (was das genau ist weiss ich auch noch nicht so genau).

Unser Team ist ein bunter (<-- wortwörtlich) und lustiger Haufen von 18-23 Jahren. Die 3 Trainer sind klasse und verdienen ihren Lebensunterhalt nur als Trainer. Diese glücklichen, verdienen Geld mit Basketball. Zusammen wird hart geschuftet und viel gelacht.
Mit meinen 1,90m sind die meisten größer als ich und können auch deutlich höher springen und das betrifft nicht nur meine schwarzen Kollegen.
Interessant war der Sprungkraft Test. Bei mir kam 73cm raus. Alle jubelten aber als David der Maßstab nicht gereicht hat und 1,10m vom Boden abgehoben ist. Noch mehr gewitzelt und gejubelt wurde als David beim Spielen über unseren Center gedunkt hat. Sehr spektakulär!

National Champion in 2007!
Das MNU Pioneers Basketball Team hat eine erfolgreiche Tradition und unsere Chancen dieses Jahr stehen gut! Hier ein Video von vor 2 Jahren: Ohja, mein Team kommt im Fernsehen!


Die letzte Minute im Playoffs-Spiel mit einem Stand von 61 : 63!!!

Ich trainiere jeden Tag, ich habe die Möglichkeit um 10 Uhr Abends noch werfen zu gehen, ich bekomme Geld fürs Basketball, ich hab einen unglaublichen guten Trainer und ein extrem gutes Team was mich fördert und mit denen ich mich super versteh. Als Kind habe ich immer von der NBA geträumt. Auch wenn das Ausmaß nicht ganz das gleiche ist, etwas professionelles hat MNU definitiv!


PS: Der Parkett-Boden ist NICE und das Geräusch wenn der Ball durch diese Ringe flutscht... hui!





Samstag, 10. September 2011

Schule macht (manchmal) schlau!

Zuerst möchte ich jedem empfehlen die Links anzuschauen, speziell aber die ersten zwei Youtube-Videos. Außerdem hab ich immer noch keine Kamera --> keine Bilder --> keine Abwechslung im Text --> Videos!

Meine ersten zwei Wochen sind rum und es wird dringend Zeit um mal wieder an meine Freunde an der anderen Seite des großen Teichs zu berichten! Es gibt Vieles zu erzählen und ich hoffe dies bleibt auch so...
Dienstag war mein erster echter Unterrichtstag und ich wurde direkt ins kalte Wasser geworfen. Wie man meinem vorherigen Blog entnehmen kann, war mein erstes Fach "Systematic Theology". Diese Wortkombination alleine klingt schon kompliziert und die Gesichter die ich zu sehen bekomme, wenn ich Leuten erzähle, dass ich dieses Fach habe, verbessern diesen Eindruck kein bischen: http://www.youtube.com/watch?v=0KXDjIafodY

Eins muss man sich über das Amerikanische Schulsystem klar machen: Das Niveau eines Colleges liegt deutlich unter dem einer europäischen Uni, da sich jeder Highschool-Absolvent für die Bewerbung an einem College berechtigt und Highschool nicht in Gymnasium oder Realschule unterscheidet. Bedeutet also, dass die Bildung Idioten-sicher sein muss. Idioten-sichere Bildung, bildet dementsprechend auch (nicht alle, aber viele) Idioten aus :-)
Die Sueddeutsche Zeitung hat nicht umsonst diese eher amüsante Überschrift über einem ihrer Artikel: Im Land der unbegrenzten Ahnungslosigkeit.
Passendes, lustiges Video dazu? Gerne: http://www.youtube.com/watch?v=fJuNgBkloFE - Garantiert fühlt man sich nach diesem Video sehr schlau.

Nun zurück zu Systematic Theology, wo man nach einer Weile weiß, dass man eigentlich furchtbar wenig weiß. Zumindest betreffend dieses Themas.
Dieser Kurs scheint also doch ein wenig höheres Niveau zu repräsentieren (der Lehrer kommt aus Süd-Afrika) und wird mich sicherlich sehr fordern; dass alle Studenten in ihrem vorletzten oder letzten Jahr sind, während ich gerade anfange, erweitert die Herausforderung (nicht zu vergessen, dass Englisch immer noch eine Fremdsprache ist).
Auch in Introduction to Philosophy bin ich der einzige im ersten Jahr. Dies klingt bis jetzt alles sehr negativ, doch ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich diese 2 Fächer LIEBE! Viel Denken, viele Meinungen und Diskussionen, interessante Behauptungen und fantastische Lehrer!
Allgemein sind alle meine Lehrer wirklich gut. Sie widersprechen dem letzten Video in vollem Maße und zeigen keine Spur der konservativ-amerikanischen Engstirnigkeit. Sie pflanzen neue Gedanken(gänge), wissen worüber sie reden und wie sie darüber reden müssen. Lernen macht tatsächlich viel Spaß wenn die Lehrer fähig sind und das Fach den Schüler interessiert.

Änderungen gibt es für mich bezüglich Bildung aber nicht nur in der Sprache und den Fächern, sondern auch dem Stil. Während das Gymnasium nach dem Schema viel Unterricht, weniger Hausaufgaben verlief, verhält es sich hier andersherum:
Der Lehrer gibt Hausaufgaben in Form von Lesen. In der nächsten Unterrichtsstunde wird das Kapitel besprochen. Es wird also vom Schüler mehr Eigeninitiative verlangt.
Die (übertrieben teuren) Bücher sind auch keine klassischen Schulbücher sondern eher Textbücher. Das Lesen hat mir bisher allerdings ein wenig Mühe bereitet...

Ursache dafür ist nicht Desinteresse, oder wie man meinen könnte, meine unverschämt gute Fähigkeit Dinge hinauszuzögern oder zu vergessen. Viel eher begebe ich mich schon nach wenigen Minuten ins Land der Träume. Dieses Land besuche ich in letzter Zeit allerdings auch nicht lange genug, da mich mein Ipod neulich um 05:00 weckt, doch dazu mehr im nächsten Eintrag.
Eine Maßnahme gegen diese unendliche schweren Augenlieder ist aber schon gefunden: Ich lese im Stehen.
Wenn ich mit meinem Philosophy Buch durch die Bücherregale in der Bibliothek laufe und über Sokrates lese, sprudelt es nur so von Weisheit in mir. Zumindest glaube ich das. "Doch wer glaubt etwas zu sein hat aufgehört etwas zu werden!" (Sokrates)

Da ich das Land der Träume vermisse und ich mit diesem Zitat unmöglich noch schlauer enden könnte, beende ich es hier.

The End.

PS:      Der nächste Blog-Eintrag lässt nicht lange auf sich warten

PS #2: Das Sokrates Zitat hat was! Lasst es euch nochmal durch den Kopf gehen

PS #3: Ich bekomme hier vieeeel zu viele Chocolate-Chip-Cookies!

PS #4: Was ich euch schon immer mal sagen wollte! ... Mist ich habs vergessen

PS #5: Ach ja, nicht alle Amerikaner sind FETT und DUMM. Aber schon ein paar. Aber macht euch nicht so viele Vorurteile, denn damit urteilt ihr vor und das ist schlecht. Vorurteile sind böse!

PS #6: Hab ich schon erwähnt, dass ich euch vermisse?

PS #7:  http://www.youtube.com/watch?v=f4M-K9iA4R0&feature=related

PS# 8: Die videos haben alle so gemeine Titel, aber lustig sind sie trotzdem :)

PS#9: Die Überschrift bedeutet, dass ich die "Nicht-Bildung" lustig finde und meine Bildung Spaß macht :)

Sonntag, 28. August 2011

Welcome to college man!

Jetzt fängt es richtig an! American College Life! Freitag Morgen bin ich hier angekommen und hatte erstmal einen Test vor mir. Dieser sollte bestimmen ob Ich alle Kurse nehmen dürfte, oder ob Ich nochmal bestimmte Fachbereiche auffrischen müsste.
Ich kam also dahin und hatte keine Ahnung was für einen Test ich genau machen sollte. ACT, SAT, CLAP, COMPASS; klar weiss ich was das ist. Es stellte sich dann heraus, dass Ich einen Compass Test mit Reading, Writing und Math zu absolvieren hatte. Genau. Sehr richtig gelesen. Mathe.
Nur um das kurz klarzustellen: meine unterirdisch schlechten Noten im Mathe-Abi (bzw. -Unterricht) sind einer gewissen Inkompetenz der Lehrkraft und Faulheit meinerseits zu verdanken und ich glaube es ist nicht nötig hier zu erwähnen, wie viele Punkte ich erreicht, bzw. nicht erreicht habe (117).
Nun denn. Mathe soll es sein. Zusammen mit Englisch lesen und schreiben. Ich hab alle 3 mit guter Punktzahl bestanden! Hahaha! Wilkommen in Amerika, dem Land wo (fast) jeder aufs College kann.

Ein paar Sachen die es zum amerikanischen College noch zu sagen gibt: College dauert hier 4 Jahre. Es gibt Freshman, Sophomore, Junior und Senior, eine Bezeichnung für das Jahr in dem man sich befindet. Ich bin also ein Freshman und gehöre somit eigentlich in den Freshman Dorm.
Ein Dorm ist das Gebäude auf dem Kampus-Gelände, in dem die Studenten wohnen. Das Wohnen wird also, genauso wie das Essen, durch das College organisiert. Es gibt verschiedene Dorms, die normalerweise einen langen Gang mit vielen Zimmern haben, in denen lediglich zwei Betten und 2 Schreibtische stehen. Zusätzlich natürlich verschiedene Klassenzimmer, Cafetaria, Kirche, Sporthallen und weiterem. Seht's euch an, ich wohne in Colony West, nr. 23.
Damit kommen wir zu Colony West, dem Dorm wo jeder hin will, aber keiner hin kommt, Freshman sowieso nicht! Es ist nämlich eher ein Appartment-Komplex. Wir haben einen Raum mit Schreibtischen, eine Küche, ein Badezimmer und ein Schlafzimmer mit Doppelbett. Teilen tu ich mir das ganze mit Thijs und Kyle, einem typischen (Rede-lustigen) Amerikaner. Thijs ist Holländer und wir kennen uns schon seit einem Jahr. Mein Heim ist also klasse und die Mitbewohner dazu gleich auch noch. Dieses seltene Privileg von Colony West steht mir offen weil ich, sagen wir mal Kontakte in höheren Positionen hab und Thijs und ich ganz einfach danach gefragt haben :-)





Diese "hohen" Freunde hab ich ganz einfach weil die alle mal in Büsingen waren, um mit meinem Vater zu reden, die Bibelschule zu unterrichten und einfach total nette Leute sind. Zu Gunsten kam mir dies auch bei der Wahl meiner Fächer. Da ich nur ein Jahr hier bin, werde ich sowieso kein Diplom kriegen können, deswegen brauch ich eigentlich auch nicht die ganzen Fächer zu nehmen die man dafür bräuchte. Stattdessen setz ich mich einfach in die Kurse rein, die mich am meisten interessieren. So wird dies ein Jahr von Basketball und Theologie, um einfach besser zu werden. Besser in Englisch, Basketball und natürlich auch Glauben.

Mein Stundenplan:

Montag / Mittwoch / Freitag
10.00-10.50 Freshman Seminar (nur Montag und Mittwoch)
11.00-11.50 Introduction to Philosophy
12.00-12.50 General Psychology

Dienstag / Donnerstag
10.45-12.00 Systematic Theology I
13.45-15.00 New Testament Literature

Zu Gunsten kam mir hier mein Freund weil Systematic Theology eigentlich kein Freshman-Kurs ist und ich in jedem Fach den besten Lehrer habe! Danke Randy!
Für diejenigen die jetzt das Gefühl haben, dass mein College Leben SUPER chillig wird: Man sagt, dass man für jede Stunde Unterricht zwei Stunden Hausaufgaben/ Lernen braucht: 13h Unterricht + 26h Hausaufgaben + VIEL Basketball-Training = nicht viel Freizeit.

So viel zur ernsten Seite, nun zur Anderen. Die Leute hier sind so richtig amerikanisch. Es ist wirklich eine komplett andere Kultur. Dieses Wochenende steht nur Freshman Seminar auf unserem Plan, was Welcome Parties, Volleyball-Turniere und allgemeine Regeln und Tips fürs College beinhaltet.

Das Volleyball-Turnier: Von der spielerischen Seite, durch 12 Mann pro Team stinklangweilig, war es kulturell ein Neuland. Zwar bin ich mit der amerikanischen Kultur schon länger vertraut, doch unter 1500 Studenten zu leben bedeutet in neue Dimensionen vorzustoßen.
So bietet sich zum Beispiel die englische Sprache erstaunlich gut an, um ein wenig "Trash-Talk" von sich zu geben, was dann ungefähr folgend zu geht: "Oh yea, that's how we do this. You can't touch us man! Oh we're rollin'. Alright let's go! Come on!"
Diese Chance des Trash-Talks wird eifrig von fast JEDEM genutzt und so wird ein simples just-for-fun Volleyball Spiel sehr schnell, sehr exciting und intense. Allgemein sind Amerikaner eher lauter, hyper-aktiver, fröhlicher und übertriebener. Was bei manch einem von uns schon für ein höheres Maß an Fremdschämung sorgen würde, ist hier normal. Aber es ist cool, anders, aber cool.



Sehr anders und interessant ist außerdem der Kleidungsstil. Hier kann man einerseits sagen, dass Amerikaner es gerne "baggy" haben. Große Kleidung, für jung und alt. Für den schwarzen Hip-Hop Gangster mit dem XXX-L T-Shirt oder für den 50 jährigen Lehrer mit den weiten Anzugshosen, die (weniger-) elegant mit weißen Tennisschuhen und Poloshirt zusammen gehen. Allgemein kleiden sich Amerikaner gerne sportlich. Da es einen Haufen College-Sportler gibt und Sport doch ein sehr großer Teil jeder Uni ausmacht, sieht man auch dementsprechend viele sportliche Outfits. Die Meisten sieht man in weiten Basketball-Hosen, Hochgezogenen Nike-Socken und Adiletten. Dazu ein "MNU Pioneers" Shirt, womit wir beim nächsten Thema angelangt wären.
Es ist allgemein bekannt, dass Amerikaner sehr patriotisch sind (siehe Flagge in unserem Zimmer). Das ganze College steht aber auch unglaublich hinter ihren Sportteams. So gibt es bei der Cafetaria einen MNU-Fanshop und besonders Sportler aber auch Lehrer und Mitschüler zeigen ihre Unterstützung mit etlichen Pioneers-Shirts. Dies ist eine Sache die ich gegenüber deutschen Unis absolut liebe. Es entsteht eine Art Gemeinschaft und College wird weit mehr als nur der Ort zum Studieren.

unsere Website: www.mnu.edu



Zuletzt bleibt mir noch zu sagen, dass ich als Ausländer für die Meisten sehr interessant bin. Amerikaner wissen leider wirklich nicht viel über Europa bescheid, was man ihnen aber auch nicht ganz übel nehmen kann; man fährt 20 Stunden Auto und ist immer noch im gleichen Land, mit der gleichen Kultur und der gleichen Sprache.
Interessant ist auch der Akzent:

Kyle: "Have you met Frank? He's from Germany."
Ashley*: "Do you have an accent?"
Frank: "Yes, I do..."
Ashley*: "Oh my gosh that's SO cool!"

*Name wurde aus Gedächtnis-technischen Gründen von der Redaktion geändert.

Politik ist außerdem ein Thema, dass dieses Jahr wohl noch für einige wirklich interessante Gespräche sorgen wird. Das mein ich positiv und nicht ironisch. Auch wenn es trotzdem zum lachen ist, dass Bush besser sein soll als Obama...


Mittwoch, 24. August 2011

Typisch Amerika & Typisch Frank

Amerika:

Wie gesagt wohne ich diese Woche in einem typisch amerikanischem Haus. Auch die Nachbarhäuser sind ähnlich, vor Allem von Außen. Diese lustige Tatsache sollte mich heute Mittag noch mächtig ins schwitzen bringen, wortwörtlich.
Aber zurück zu unserem Haus. Es hat ein lustiges Tapetenmuster, einen RIESIGEN Kühlschrank mit viel Milch. Man kann ausnahmsweise das Leitungswasser trinken und wir haben eine Garage mit 2 Toren, selbstverständlich stehen dort zwei Autos. Untypisch für einen echten Amerikaner ist allerdings, dass keiner der Beiden ein überdimensionaler, unnötig stark motorisierter Pick-up ist, der in Deutschland: 1. den TüV niemals bestehen und 2. durch die Benzinkosten mehr als ein Porsche kosten würde. Die Auffahrt ist groß und es steht ein typischer Briefkasten mit Fähnchen am Straßenrand. Aber erkundigt euch selbst in der Nachbarschaft, ihr werdet schon sehen: Alles wie man es aus Filmen kennt :)

getting milk for breakfast

Damit kommen wir auch schon zu den amerikanischen Straßen, die so breit sind, dass man meinen könnte der Asphalt war schon vorher dort und das Gras zwischendrin wurde angebaut. An einer größeren Kreuzung kann es schon gerne mal 5-spurig zur Sache gehen. 2 Bahnen nach links, 2 gerade aus und 1 zum rechts abbiegen.
Unglaublich ineffizient ist auch ihre Straßenverkehrs-Ordnung: Gelangt man an eine Kreuzung, so wird man meistens von einem Stop-Schild begrüßt, obwohl man beste Sicht auf die anderen Straßen hat. Ein Vorfahrtsschild reicht leider nicht. Der Amerikaner muss komplett still stehen, bevor er weiterfahren darf, auch wenn weit und breit kein Mitmensch mit Auto in Sicht ist. Rasende Fahrer sind die U.S-Bürger tatsächlich nicht, denn wenn doch ein mal mehrere Autos gleichzeitig an die Kreuzung gelangen sollten, darf derjenige zuerst fahren, der zuerst ankam. Ich wette meinen europäischen Popo, dass diese Regel in Deutschland für eine Verdoppelung der jährlichen Unfallrate sorgen würde.
Um zum Mitmensch im Auto zurück zu kommen. Interessanterweise ist dies die einzige Gattung von Mitmenschen die man auf den Straßen Kansas Citys entgegen kommt, denn (selbstverständlich) fährt jeder im Auto zum gewünschten Ort. Als naiver europäischer Fußgänger sollte ich aber bald erfahren, dass dies zwar traurig aber keineswegs dumm ist...

Ich begab mich am Mittag also in die "Mall". Dieses riesige Shoppingcenter hat Parkplätze der Anzahl äquivalent zu den Maßen den die Autos haben, die dort parken. Weil es heute 37°C werden sollte entschloss ich mich heute morgen ein ärmelloses T-shrit zu tragen, doch auch typisch für Amerika sind die Klimaanlagen. Ergebnis: mir war  tatsächlich kalt da drin.
Aber man darf hier nicht nur die ganzen Seiten beleuchten die für uns so negativ erscheinen. So eine Mall hat einiges zu bieten. So gibt es zum Beispiel 2 Sport-schuh Geschäfte direkt nebeneinander, in denen der eine Nike Freerun2 110$ kostet und der gleiche nebenan 90$. Leider musste ich aber feststellen, dass meine Kreditkarte ungültig ist und ich nur noch 50$ übrig habe.
In dem 2 stockigen Gebäude gab es außerdem 1 Yoghurt-store(!), 4 Läden die Käppis verkaufen, 1 großes Karussel, 1 Mercedes, 1 Range Rover, 1 Maserati, 4 Schmuckläden, 2 Manikürshops, 5 Coffeeplaces und vieles vieles vieles vieles mehr. Eine Sache die mir gut gefiel war Barnes&Noble. Ein Laden mit einer großen Auswahl und Büchern. Speziell daran ist, dass man gratis Wi-Fi hat und es bequeme Sitze zur Verfügung stellt, in denen man theoretisch ein ganzes Buch lesen dürfte ohne es zu kaufen.
Die typischen Besucher einer Mall sind Jungs mit Basketballhosen, Joggingschuhen oder Flipflops und einem T-Shirt von ihrer Schulmannschaft. Die Mädchen tragen normalerweise Hotpants (egal mit welcher Figur), Flipflops und ein T-shirt von ihrer Schulmannschaft.


Frank:

5meilen bzw 8km Kansas City Neighbourhood
Becky hatte mich mit dem Auto zu dieser Mode-Hochburg hingefahren und würde mich um 5 Uhr abholen, wenn ich nicht schon daheim bin. Zwar ein wenig enttäuscht, dass ich weder Kamera noch Schuhe gefunden hatte, beschloss ich mich um 16.15 auf den Weg nach Hause zu begeben.
Da es ja dieses übersichtliche Quadrat-Straßen-System gibt hab ich beim Hinweg nicht besonders aufgepasst, weshalb ich eine Straße zu früh abbog. Außerdem träumte ich wie so oft, einfach ein wenig vor mich hin.
Wie schon gesagt sehen ungünstigerweise alle Häuser gleich aus. Ich wusste aber, dass direkt neben unserem, zwei Basketballkörbe stehen. Dumm nur, dass hier jeder vierte einen Korb in der Auffahrt stehen hat. Ursprünglich sehr übersichtlich kreiert, wird das amerikanische Straßensystem extrem verwirrend, wenn man weder die Straßennamen kennt, noch weiß wo man hin muss. So lief ich also guten Mutes meiner Nase nach rum und hatte genau eine Karte in meinem Kopf. Leider musste Ich immer wieder feststellen, dass dies eben doch gerade nicht die Nachbarschaft war, wo Ich hinwollte. Anstatt aber einfach mal anzuhalten und scharf zu überlegen lief ich ganz typisch-Frank einfach weiter. So weit und um so viele Ecken, dass Ich irgendwann nicht mehr ganz sicher war, in welche Richtung es eigentlich zur Mall ging.
Ich beschloss zum Start zurückzukehren und mich einfach abholen zu lassen, denn es war hoffnungslos dieses eine Haus noch zu finden. Mittlerweile war es 16.50. Klar, in 10 min bin ich wieder zurück am riesigen Parkplatz!
Ich befand mich irgendwann auch wieder auf der großen Straße Richtung Mall. Zuversichtlich lief ich und ich lief und lief und lief. Bis mir in den Sinn kam, dass die große Straßen Richtung Mall 4-spurig war. Diese hier aber nur 2 spurig. Ich ging also einfach mal auf gut Glück nach links. Irgendwann kam mir ein Schild entgegen auf dem irgendwas mit California drauf stand. Aber so weit war Ich nun wirklich nicht gelaufen, als dass meine Geschichte schon filmreif wäre. Mit leichten Andeutungen eines Sonnenstichs beschloss ucg irgendwann meinen Stolz zu begraben und einfach nach dem Weg zu fragen.
Mein erstes Problem war, dass Ich nicht wusste nach was Ich fragen sollte. Zweites Problem, war dieses Phänomen mit den Mitmenschen. Erstmal musste jemand gefunden werden der rumlief und nicht im Auto saß. Drittes Problem, auch schon erwähnt aber nicht unwichtig für meine kleine Wanderung, waren die heutigen Temperaturen. 37°C mit einer Luftfeuchtigkeit von über 60%. Man fühlt sich wie im Ofen. Eine erdrückende Hitze, auf einer weitgestreckten Landschaft. Die brennende Sonne knallt direkt auf Einen herab und man hat das Gefühl bald in der Luft schwimmen zu können. Schon nach 10m liefen mir die ersten Schweißperlen die Nase runter. Nach 4km allerdings, war ich so durchnässt, dass man den Schweiß von außen auf meiner Hose erkannte... auch eine neue Erfahrung. Von meinem T-shirt fang ich gar nicht erst an.
An der Kreuzung von 105th street und Noland Road fand Ich endlich jemand der mir erklärte, dass die Mall ca 1,5 Meilen in folgende Richtung liegt. Moment mal, mein Haus ist doch nur 1 Meile vom Einkaufszentrum entfernt?! Ich folgte also ein wenig niedergeschlagen den ausführlichen Wegbeschreibungen und kam schließlich zur Mall. Allerdings nicht von der Seite die ich erwartet hatte und auch nicht zu der Uhrzeit die ich erhofft hatte (17.20). Ich stand wieder an der gleichen Kreuzung als zu Beginn. Nun gut, hier kommt meine zweite Chance.
Nachdem ich mit Hilfe der Ampel die 30m breite Straße endlich überquert hatte bog Ich die zweite Straße rechts ab. Als Ich schlussendlich wieder an die große Straße kam (bzw. eine weitere große Straße) wusste Ich aber, dass Ich immer noch nicht richtig war. Hier fiel mir ein, dass ich ein amerikanisches Handy bei mir hatte. Sehr erfreut klappte ich es auf um anschließend festzustellen, dass keine Nummern eingespeichert waren.
Ich wurstelte mein Weg aber durch mehrere Sackgassen und Gärten hindurch bis ich schließlich vor einer bekannten Grundschule stand. Von hier aus war es nur noch ein Katzensprung nach Hause und ich öffnete Punkt 18.00 Uhr die Tür. Na wenigstens "kenn" ich jetzt die Nachbarschaft. Ach Mist, ich hab vergessen Gel und Shampoo zu kaufen. Naja, morgen hat die Mall ja auch wieder offen...


PS: meine Beiträge werden in Zukunft höchst wahrscheinlich nicht so lang werden, da Ich diese Woche noch Zeit hab um 2 Stunden rumzuirren und ab nächster Woche die Schule anfängt. Ich hoffe das Werk meiner Langeweile hat euch nicht all zu sehr gelangweilt.




Montag, 22. August 2011

Reisen bleibt halt doch spannend

Damit meine Freunde auch wissen was hier so vor sich geht, Ich nicht jede Story 5 mal erzählen muss werde ich hier (hoffentlich) immer mal wieder was reinschreiben. Vorausgesetzt es gefällt euch wenigstens ein bisschen.

Also. Gestern am Sonntag der 21. August hat es angefangen. Wir sind "nur" 20 min später abgefahren als geplant und waren (fast) pünktlich in Steißlingen um Miri abzuholen. Aus Kostengründen bin Ich nicht von Zürich sondern Stuttgart geflogen. Wir hatten also noch ein Stückchen zu fahren, was ich genutzt habe um meinen Schlaf nachzuholen, den Ich aufgrund meiner lässigen Abschiedsfeier verpasst hatte.
Nachdem Ich meine beiden Koffer abgegeben hatte, die auf den Kilo genau gepackt waren (23kg sind erlaubt) haben wir uns in den Biergarten am Flughafen gesetzt um noch ein letztes gemeinsames Frühstück zu uns zu nehmen.
Nachdem Ich mich von meinen Freunden, meiner Schwester und meiner Mutter schon verabschiedet hatte, war der Punkt gekommen an dem Ich nun wirklich alles zurück lassen würde und mich selbstständig mache. Ein Tag auf den Ich mich schon länger gefreut habe, aber natürlich doch nicht ganz so einfach ist. Mein Vater gab mir noch 2 Ratschläge und Miri zwei schöne Küsse. Auf beides werde Ich erstmal verzichten müssen...

Im Moment verbleibe Ich bei sehr guten Bekannten von uns. Es ist ein typisches amerikanisches Haus: große Auffahrt, breit aber nicht hoch, viele Zimmer, "Old-school-Style". Hier werde ich diese Woche noch wohnen bis am Freitag das College anfängt.



Meine Reise verlief von Stuttgart nach Amsterdam, weiter nach Memphis und von dort aus zur Endstation Kansas City.
In Amsterdam angekommen hatte Ich, wie fast immer dort, wenig Zeit um zum nächsten (wie immer) weit entfernten Gate zu gelangen. Nachdem Ich in Eile noch 3 holländische Souvenirs für meine "Gastfamilie" gekauft und mich sportlich zum Gate begeben hatte, saß Ich im Airbus A330 auf Platz 43 G, natürlich mal wieder ohne persönlichen Fernseher...
Der Flug war 10 Stunden lang, mit einem deutschem Paar neben mir und versorgt mit 3 guten Filmen auf den winzigen Bildschirmen für die Allgemeinheit. "The Plan""Secretariat" und so ein anderer Film. Die deutschen Trailer turnen mich übrigens schon gleich wieder ab... Leute schaut auf Englisch!
Im Land der Freiheit angekommen muss jeder erst einmal lange anstehen um sich dann von einem unfreundlichen Police-Officer seine Fingerabdrücke abnehmen zu lassen.
Außerdem fand Ich hier in Memphis raus, dass mein zweiter Koffer in Amsterdam weniger sportlich unterwegs war und den Flug verpasst hatte. Ein Ereignis, was mein Bild von Memphis nicht gerade verbesserte. Vor 4 Jahren flog Ich auch über Memphis nach Kansas City, zur gleichen Uhrzeit und hab (dank den freundlichen Police-Officers) meinen Anschluss verpasst. Die folgende Nacht durfte Ich in Memphis verbringen weil es keinen weiteren Flug gab. Auf der Heimreise versagte dann die Elektronik vom Flugzeug im, zu der zeit, überheißen Memphis und wir hatten für über 1 Stunde gratis Sauna. Soviel also zur Heimatstadt von Elvis...
Der Flug verlief weiterhin aber reibungslos, zumindest glaube Ich das. Ich bin rein gesessen, sofort eingeschlafen und erst zur Landung wieder aufgewacht. Nicht mal den Start hab Ich mitbekommen.
In Kansas-City hat mich dann ne Bekannte abgeholt und "nach Hause" gefahren.
Linda, eine Freundin und Mitschülerin, flog lustiger weise am gleichen Tag und sollte 2 Stunden vor mir ankommen. Ironischerweise kam sie aber trotz 2 mal weniger umsteigen 4 Stunden nach mir an. Das war dann doch weniger  erfreulich aber so ist das nun Mal mit Reisen.



24 Stunden wach zu sein macht einen doch sehr müde und so bin Ich problemlos in meinem Riesen-Bett eingeschlafen. Jetlag sorgt dann normalerweise dafür, dass man mitten in der Nacht wieder aufwacht weil der Körper noch auf GMT+1 eingestellt ist. Aufgewacht bin Ich zwar zwischendurch, aber aus dem Grund des LAUTEN Gewitters. Sowas erlebt man in Deutschland nicht.
Als Ich abends meinen Anzug aus dem Koffer nahm damit er nicht so verknittert wenn er im Koffer gefaltet ist war Ich froh, dass dieser Koffer angekommen war. Morgens sollte sich jedoch herausstellen, dass es doch der Falsche ist: vollgepackt mit Snowboard-Jacke, dicken Pullovern und langen Hosen. Unterwäsche, T-shirts und Sachen wie Kontaktlinsen und Zahnbürste sind im anderen Koffer, der mir hoffentlich bald zugestellt wird. Ein Glück hatte ich aber meine Brille an und nicht die Linsen...
Es regnete heute Morgen also das erste Mal seit Wochen in Kansas und die Temperaturen sind auch nicht mehr ganz so schlimm, aber immer noch heiß und schwül.
Zu Breakfast gabs dann schön klassisch Rührei mit Toast. Nicht schlecht würd Ich mal so sagen.
Nachdem wir heute Mittag Unterwäsche (eine Größe Kleiner als in D) und ein schönes T-shirt für $ 9.99 gekauft haben hör Ich jetzt gerade ein Lied aus der Heimat. Ja Culcha ihr habt Recht, dieses Jahr wird bestimmt Hamma!